Berichte von 03/2014

Vom 8.Weltwunder zum kiwi life auf der Schafsfarm

Montag, 31.03.2014

Gude, Servus, Grüß dich und Hallo. Mal wieder ein Statusbericht.


Nachdem es in Queenstown auf den Bergen noch geschneit hat, waren am nächsten Tag wieder 25°C und strahlender Sonnenschein. Soviel zum neuseeländischen Wetter. Außerdem waren wir in Queenstown noch in der `Fear Factory`, die ihrem Namen alle Ehre macht. Man läuft durch einen komplett schwarzdunklen Gang und wird von einem offensichtlich psychisch kranken Mann verfolgt.


Danach ging es weiter Richtung Süden nach Te Anau, das Tor zum Fiordland, was für Natur, wunderschöne Wanderwege und natürlich den Milford Sound, der als 8. Weltwunder gehandelt wird, bekannt. Da ging es dann auch für uns hin. Auf einer wunderschönen Kaffefahrt am Milford Sound konnten wir die spektakuläre Kulisse beobachten, leider war es recht wolkig, was die Aussicht etwas vermiest hat. Aber immerhin hat es nicht geregnet, es regnet dort im Schnitt alle 2 Tage. Nachdem wir am selben Tag noch eine Wanderung gemacht haben hat sich das auch bewahrheitet und es goss aus Eimern. Wir haben uns als logische Konsequenz auf einem Zeltplatz im Auto verbarrikadiert. 2 Tage später, zurück in Te Anau, haben wir in einen weiteren Great Walk reingeschnuppert, den Kepler Track. Eigentlich dauert er 3 Tage, wir haben uns den Anfang mit dem Wassertaxi gespart und sind das schönste Stück hoch zum Gipfel gelaufen und wieder ganz zurück. Wir waren immerhin knapp 10 Stunden unterwegs (mit langer Rast oben).
Über den Wolken – da haben wir dort oben gestanden bei gerade einmal 1450 Höhemetern. Auf jeden Fall eins der Highlights auf meiner Neuseelandreise bisher.


Leider kam dann auch schon der Abschied von Chris, der mit dem Bus nach Christchurch gefahren ist, um auf die Nordinsel zurückzufliegen und schließlich die Heimreise anzutreten.


Für mich ging es wieder alleine weiter, diesmal nach Invercargill, wo Max und Moritz zum gleichen Zeitpunkt waren. Also haben wir uns getroffen. Während ich Bluff, die südlichste Stadt Neuseelands, und Invercargill erkundet habe, mussten die andern beiden beim WOF (NZ TÜV) einen großen Schock verdauen, ihr Auto braucht nämlich eine teure Reparatur. So ging es für die 2 ganz kurzfristig sofort wieder hoch nach Motueka, wo sie die Kosten durch arbeiten wieder reinholen wollen.


Ich hab mich weiter durch die `Catlins` gefressen, ein wunderschöner Küstenabschnitt auf dem Weg nach Dunedin. Dort habe ich Pinguine, Seelöwen, Robben und Delfine beobachtet, bin nicht einmal weit entfernt von ihnen geschwommen. Und dazu noch eine wunderbare Natur erlebt. Allerdings wollten alle, obwohl dies aus tierschutztechnischen Gründen nicht erlaubt ist, mit den Delfinen schwimmen und sind drauf losgerannt und geschwommen, was sie letztendlich verscheucht hat.


Von den Catlins bin ich nun in Allanton gelandet, einem Vorort von Dunedin, wo ich auf einer Schafs- und Rinderfarm gegen Essen und Unterkunft arbeite. Es gibt zwar kein Internet und ich schlafe in einem Wohnwagen, aber damit kann ich leben. Es gibt sehr viel Fleisch (aus eigener Produktion, sehr lecker). Da ich mich hier sehr wohl gefühlt habe, bin ich schon insgesamt 2 Wochen geblieben. Dunedin und die Strände erkundet, Albatrosse und andere Pinguine gesehen und alles was man sonst so kostenlos machen kann in Dunedin. Der 19-jährige Sohn meines Hosts hat mir auch das Studentenleben in Dunedin gezeigt. Auf der Farm habe ich viel beim Hausbau geholfen (das Haus wird um ein Schlafzimmer und ein Bad erweitert, die Nachbarn bauen eine ehem. Schule zum Wohnhaus um), aber auch, die Schafe zusammenzutreiben und dann auch einzeln zum Scheren aus dem Stall zu schleppen (was ziemlich anstrengend war, einige ausgewachsene Schafe haben schon mal eben die 100-Kilo-Grenze geknackt). Auch das Hausschaf –es lebt schon im Garten aber wurde mit der Flasche aufgezogen, benimmt sich eher wie ein Hund- habe ich zum Scheren gebracht. Dandy hasst mich nun und läuft immer vor mir weg. Außerdem sind wir auf Gansjagd gegangen.


Auch ich musste den WOF fürs Auto machen lassen und auch bei mir gab es eine böse Überraschung. Mithilfe meines Hosts und der Nachbarn konnte ich aber alles so günstig wie möglich reparieren lassen, trotzdem kamen nochmal knapp 400NZD –ca.260€- (mit dem WOF) auf mich zu.


Nun ziehe ich aber weiter, um in Kaikoura mit Delfinen zu schwimmen und in Christchurch mein Neuseelandabentuer ausklingen zu lassen. Dort habe ich auch schon wieder einen WWOOFing-Platz bei einer Familie mit einer Haselnussplantage. Vorrangig möchte ich aber in Christchurch mein Auto verkaufen. Von dort geht es dann mit dem Flugzeug, was wesentlich günstiger ist als mit der Fähre und Auto/Bus, zurück nach Auckland und dann weiter nach Australien. Es wird definitiv nochmal ein Blogeintrag aus Neuseeland kommen!


Ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich es schon hier im Blog erwähnt habe. Das Ankunftsdatum hat sich geändert, ich bleibe etwas länger weg. Müsst euch also noch etwas gedulden. Wers genau wissen will, kann sich immer bei mir melden.


Das ist dann erstmal alles.


Cheers


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Bilder:


Nacht in Te Anau Über den Wolken - Mt Luxmore Milford Sound Milford Sound Stirling Point sea lions Nugget Point - Catlins Wasserfall in den Catlins Wasserfall in den Catlins yellow-eye pinguinJohn (mein Host) mit Dandy und Jess Meine Arbeitsstätte Die Farm steilste Straße der Welt - Baldwin St / Dunedin

New Zealand beauty

Dienstag, 04.03.2014

Da bin ich mal wieder!

Für unser Trio ging es mit dem Abel Tasman Track dem Ende entgegen. 3 Tage wandern, 52 km, traumhafte Aussichten und Postkartenstrände.

Nach der Wanderung also erstmal alleine unterwegs bin ich Richtung Norden zur Golden Bay aufgebrochen und wollte dort den Farewell Spit sehen. Mein Auto hatte aber wieder mal andere Pläne und ist diesmal gar nicht mehr angesprungen (auch nicht mit Starthilfe). Also ab zur nächsten Werkstatt getrampt, zurückgefahren und Batterie komplett austauschen lassen. 250 Dollar… aber ich hatte keine andere Wahl. Dazu in Takaka übernachtet. Am nächsten Tag bin ich dann doch noch zum Farewell Spit gekommen, dem nördlichsten Punkt der Südinsel. Am Strand nebenan habe ich dazu noch Robben und Robbenbabys in freier Wildbahn gesehen.

Um in Greymouth mit Christian, meinem neuen Reisepartner, aufzuschließen, ging es nach Westport, wo die Pfadfinder mich stark enttäuscht haben. Auf SMS hat niemand geantwortet, als ich angerufen habe kam nur einmal ein kleines: Wir rufen dich zurück. Und dann wurde nicht mehr abgenommen. Sehr schade finde ich, aber anscheinend soll es nicht sein. Also habe ich mir in Westport noch eine andere Robbenkolonie angeschaut und die Gegend erkundet.

Weiter von Westport ging es nach Greymouth, was an und für sich nicht viel zu bieten hat. Auf dem Weg liegen jedoch die ‚Pancake Rocks‘, Felsen, die aussehen wie übereinander gelegte Pancakes. Um die Zeit zu nutzen, in der Chris noch gearbeitet hat, bin ich den für seine tolle Aussicht bekannten Arthurs Pass nach Christchurch gefahren. Und es war tatsächlich so ziemlich die schönste Strecke, die ich je mit dem Auto gefahren bin.

Christchurch selbst ist noch stark vom Erdbeben gezeichnet, viele zerfallene und unfertige Häuser. Allerdings war ich von der Größe total überfordert nachdem alle andern großen Städte auf der Südinsel eher gefühlt die Größe von Nauheim (trotzdem Weltstadt) hatten.

Auf dem Rückweg habe ich dann Christian eingesammelt, der seinen Job bei einem Milchbauern beendet hat. Zusammen ging es sofort Richtung Süden an der Westküste entlang zu den Gletschern Franz Josef und Fox mit einmaligen Ausblicken. Eigentlich wollte ich auf dem Fox-Gletscher noch eine Gletscherkletterung machen, allerdings war diese ausgebucht. Geld gespart.

Nächster Halt: Haast. Hier gab es nichts besonderes, außer einen Wasserfall und blue pools (sehr klare Quellen), die auf dem Weg gelegen haben.

Dann Lake Wanaka. Unglaubliche Aussichten und wunderschöne Natur.

Unsere Tour ging weiter zum Mt Cook, dem größten Berg in Neuseeland. ‚Impressive‘  ist hier das richtige Wort, für solche Plätze (auch die davor) bin ich hergekommen!

Nach einem kurzen Abstecher an den Lake Tekapo ging es runter nach Queenstown, von wo aus ich auch gerade schreibe. Wenn euch die ganzen Städtenamen nichts sagen, ganz einfach: Ich reise noch Richtung Süden auf der westlichen Seite, Mt Cook und Lake Tekapo lagen in der Mitte des Landes. Oder benutzt einfach Google Maps.

In Queenstown sind wir nun auch schon 4 Tage und reisen morgen wieder ab. Für Nightlife und Extremsportarten ist Queenstown bekannt und so haben wir es (unter anderem) auch kennengelernt. Christian hat den Nevis Bungy (134 M) gemacht, wir haben außergewöhnliche Bars besucht (z.B. die ‚Icebar‘, in der alles aus Eis war), sind Mountainbike gefahren, gewandert, eine Art Straßenkart gefahren etc.

Wo haben wir so in letzter Zeit geschlafen? Naja, also hauptsächlich auf kostenlosen Campingplätzen. Dann konnten wir mal bei anderen Backpackern die während der Arbeit eine Wohnung haben auf der Couch pennen und in Queenstown leben wir wie die Queen persönlich in einem Hostel. Mit Kühlschrank, Internet, einem Bett, Fleisch undso.

So, das war denk ich mal alles, was ich so erlebt habe. Ich freue mich immer was aus der Heimat zu hören und hoffe ihr habt Fastnacht gut überstanden. Weiterhin viel Spaß beim Lernen, Hausarbeiten schreiben, Angstschweiss schwitzen und Prüfungsergebnisse feiern. Und für viele natürlich auch viel Spaß bei der Arbeit.

Mein nächstes Ziel: Te Anau und Milford Sound

Hier noch etwas Anschauungsmaterial:

Abel Tasman Coast Track Schaf. Robbe. Pancake Rocks Arthurs Pass Franz Josef (-Gletscher) Frühstück mit Aussicht Kea. Lake Wanaka Mt Cook Queenstown